Firmsakrament wurde gespendet

"Als Christen engagiert sein" lautete das Motto, mit dem fünf junge Männer aus der katholischen Kirchgemeinde Steckborn dieses Jahr auf ihrem Firmweg unterwegs waren. Als krönenden Abschluss durften sie am Jahrmarktssamstag durch den Firmspender, Bischofsvikar Hanspeter Wasmer, das Sakrament der Firmung empfangen. 
Der Einzug der Firmanden, zusammen mit dem Firmspender und der Pastoralraum- und Gemeindeleiterin, in die wunderschön geschmückte Kirche wurde durch die beiden Musikerinnen, Bernadette Kehl (Gesang und Gitarre) und Julia Füllemann (Gesang) mit einfühlsamer Musik begleitet. Dann begrüsste die Gemeindeleiterin, Barbara Weinbuch, den Firmspender, die Firmanden mit ihren Patinnen und Paten, sowie die ganze Festgemeinde ganz herzlich zu dieser Feier.

Auf der Leinwand war ganz gross folgender Satz zu lesen: «Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen als ihr sie vorgefunden habt». Wie würde unsere Welt aussehen, wenn sich alle Menschen diesen Satz jeden Tag vor Augen halten und entsprechend handeln würden?
Erzählt wurde die Geschichte einer Frau, welche die ganze Welt bereist hat und dabei viele schöne Dinge gesehen hat. Schöne Städte, tolle Schlösser, herrliche Landschaften usw. Dann traf sie auf ein armes, dünnes Mädchen, welches um Essen bettelte. Da sprach die Frau: Gott, ich habe so viele schöne Dinge gesehen in der Welt, warum lässt du zu, dass dieses Mädchen so arm ist und um Essen betteln muss? Warum unternimmst du nichts dagegen? Gott antwortete: Ich habe etwas getan, ich habe DICH geschickt. Diese Geschichte will uns sagen, dass wir alle gefordert sind, dass wir alle etwas dazu beitragen können, dass es uns auf dieser Welt besser geht.

Drei der Firmanden erzählten danach von ihren persönlichen Erlebnissen und Engagements auf ihrem Firmweg. Einer half im Verein Mensch und Spital im Kantonsspital Münsterlingen. Diese Personen verrichten unentgeltlich verschiedene Aufgaben im Spital bei den Patientinnen und Patienten, wie z.B. Kaffee ausschenken, beim Essen helfen, Besorgungen ausführen und vieles mehr. Zwei andere waren im Rahmen des Hilfsprojekts «Swiss for Greece» auf der griechischen Insel Skyros engagiert. In diversen kleinen Projekten werden dort mit Spendengeldern z.B. kleinere Reparaturen an und in Häusern vorgenommen. Oder mit diesen Menschen einkaufen zu gehen und dabei die Freude zu sehen, dass sie einmal, ohne auf das Geld schauen zu müssen, Waren aus den Regalen nehmen konnten, hat die Firmanden sehr beeindruckt. Wie gut haben wir es doch bei uns. Alle Firmanden, ob im Thurgau oder in Griechenland engagiert, waren von der Dankbarkeit der Menschen, denen sie geholfen haben sehr berührt.

In seiner Predigt stellte der Firmspender Hanspeter Wasmer den Heiligen Geist in den Mittelpunkt. Diese Gabe Gottes wird ja mit der Firmung empfangen. Er stellte die rhetorische Frage: Soll ich mich einmischen, wenn z.B. auf der Strasse jemandem Schlechtes widerfährt, oder soll ich einfach vorbeigehen? Soll ich dem Bettler etwas geben, oder einfach so tun, als hätte ich ihn nicht gesehen? Er ermunterte die Firmanden in solchen Situationen in sich hineinzuhören und dabei auf die Kraft und Hilfe durch den Heiligen Geist zu vertrauen und dann das Richtige zu tun. Auch wenn es einem persönlich nicht gut geht, man keinen Ausweg mehr sieht kann man auf den Heiligen Geist zählen. Er forderte die Firmanden auf, immer wieder bei Gott um diesen Hl. Geist zu bitten. Dieser gibt Kraft und Inspiration für den Lebensweg. Klar, man sieht ihn nicht, man kann auch nicht mit ihm direkt kommunizieren, aber mit den Patinnen und Paten hat man ja eine Stellvertretung auf Erden. Mit ihnen kann man direkt reden, kann ihnen seine Sorgen und Nöte anvertrauen und sie um Hilfe und Rat bitten. Er forderte die Patinnen und Paten auf, immer für die jungen Menschen da zu sein, auch während des Jahres mit ihnen etwas zu unternehmen und nicht nur an Weihnachten ein Geschenk zu machen. 

Die stimmungsvolle Feier wurde durch die beiden Musikerinnen mit ihren kräftigen Stimmen zusammen mit den von der ganzen Festgemeinde gesungenen Liedern umrahmt und begleitet.
Zum Schluss sei der Satz «Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen als ihr sie vorgefunden habt» als Erinnerung für alle noch einmal gelesen.

Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle zu einem Apéro in den Pfarreisaal eingeladen.
Kirchgemeinderatspräsident Herbert Stolz
 

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