Im Kanton Thurgau werden noch rund die Hälfte der Firmlinge innerhalb der obligatorischen Schulzeit gefirmt – zumeist in der 3. Sek. Für den Religionsunterricht gibt es dabei jedoch unterschiedliche Formen. In einem Teil der Gemeinden gibt es bis zur 3. Sek. einen Religionsunterricht am Lernort Schule. In anderen Gemeinden wird ein Projektunterricht ausserhalb der Schule – also am Lernort Pfarrei – angeboten.
Dabei ist es wichtig, festzuhalten, dass es kein richtiges oder optimales Firmalter gibt – es kommt vielmehr auf das entsprechende Firmkonzept an. Die Firmung in der 3. Sek. bietet einerseits die Chance, aus einer eher bildungsorientierten (in der Schule) und einer katechetischen Perspektive (in der Pfarrei) arbeiten zu können. Dies kann aber gleichzeitig zur Schwäche werden, wenn es nicht gelingt, die beiden Lernorte gut aufeinander zu beziehen – wenn es überhaupt zu der Firmvorbereitung in der Pfarrei einen Unterricht am Lernort Schule gibt.
Bei der Firmung nach der obligatorischen Schulzeit ist kein Religionsunterricht mehr vorgesehen. Die Firmung ist insgesamt als Katechese zu verstehen. Dabei ist es nicht mehr angemessen, Formen und Methoden des Religionsunterrichts zu verwenden. Vielmehr orientiert sich die Firmung an der Jugendarbeit und deren Methoden. Das heisst aber nicht, dass die Firmung zum Teil einer breit verstandenen Jugendarbeit wird. Firmvorbereitung ist und bleibt (Sakramenten-)Katechese. Sie soll sich aber durch die Methoden und die Partizipation innerhalb der Jugendarbeit bereichern lassen und entwickeln.
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