Das Schweizerische Katholische Bibelwerk auf dem Weg in die Zukunft
Delegiertenversammlung des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks in
der Theologischen Hochschule Chur, 10./11. September 2021
Bei der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks haben die 37 Teilnehmenden aus allen Deutschschweizer Diözesanverbänden den langjährigen Zentralsekretär Detlef Hecking verabschiedet und seinen Nachfolger Dr. Winfried Bader willkommen geheissen. Diskutiert wurde über die Zukunft der Bibelpastoralen Arbeitsstelle (BPA) und des Vereins. Die Delegierten waren sich zudem einig, dass der Verein künftig eine aktivere Rolle als Netzwerk von Bibelinteressierten und als Lobby-Bewegung für die Bibel in Kirche und Gesellschaft wahrzunehmen hat.
Der einladende Diözesanvorstand Chur hatte die Versammlung thematisch unter die ersten Worte aus Psalm 121 gestellt: «Ich schaue auf zu den Bergen». Zum Auftakt machte eine Betrachtung deutlich, dass die Wallfahrtspsalmen Menschen aufrichten wollen, die durch Ungerechtigkeit und Gewalt niedergedrückt sind. Ein biblisches «Bergpanorama» lud dazu ein, den vielfältigen Erfahrungen nachzuspüren, die mit biblischen Berg-Geschichten verbunden sind. Abends durften die Delegierten mit dem Liedermacher und Pfarrer Alexander Bayer und dem Pianisten Michael Schlierf eine musikalisch-spirituelle Bergtour machen. Die Wortgottesfeier, mit der die Versammlung am Samstag endete, fand mit Weitblick in die Bündner Bergwelt auf der Dachterrasse der Hochschule statt.
Im statutarischen Teil richteten die Delegierten ihren Blick zurück und nach vorne. Leider konnte der scheidende Zentralsekretär und Stellenleiter der BPA, Detlef Hecking, wegen einer Quarantäneauflage nicht leibhaftig teilnehmen und wurde per Zoom in die Versammlung geholt. Zentralpräsident Prof. Dr. Thomas Schumacher erinnerte in seinem Dank daran, dass Hecking in seinen neun Jahren bei der BPA mit einer grossen Fülle von Projekten und Impulsen die Bibelarbeit in der Schweiz nachhaltig geprägt hat. Er würdigte die Geduld und Ausdauer, mit der Hecking strukturelle Schwierigkeiten, Finanzierungsprobleme und den Umzug in die Pfingstweidstrasse gemeistert hat. Symbolisch passend zu Heckings Engagement im jüdisch-christlichen Dialog schenkte ihm der Verein einen Ölbaum. Die Direktorin des Deutschen Katholischen Bibelwerks, Dr. Katrin Brockmöller, bedankte sich in einem schriftlichen Grusswort für die herzliche und fachkundige Zusammenarbeit mit Detlef Hecking, vor allem bei der Zeitschrift «Bibel und Kirche». Dr. Elisabeth Birnbaum, Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks, richtete ihren Dank an Hecking mit einer Reihe von humorvoll-tiefsinnigen Bibelzitaten aus, die sie in einer Powerpoint-Präsentation der Versammlung zugestellt hatte. Die Delegierten verabschiedeten Detlef Hecking mit standing ovations.
Wegen beruflicher Verpflichtungen konnte auch der neue Stellenleiter der BPA nur per Zoom
willkommen geheissen werden. Dr. Winfried Bader stellte sich den Delegierten vor als jemand, der gerne zugleich mit Menschen und mit der Bibel unterwegs ist.
Nach zwei Amtsperioden als Mitgliedervertreterin im Zentralvorstand wurde Dr. Veronika Bachmann verabschiedet und für ihre analytische und lösungsorientierte Art verdankt. Für sie neu gewählt wurde P. Dr. Wilfried Dettling SJ, Bildungsverantwortlicher im Lassalle-Haus. Verabschiedet und verdankt wurde auch Dr. Thomas Markus Meier, der von 2010 bis 2021 als Diözesanpräsident Basel im Zentralvorstand mitgearbeitet und mit seiner Kreativität das Bibelwerk bereichert hat. Zudem standen zwei Erneuerungswahlen an: Guido Müggler wurde für das Ressort Finanzen für eine zweite Amtszeit bestätigt, Josef Staub als Revisor wiedergewählt.
In Kleingruppen diskutierten die Delegierten die Zukunft der BPA und des Vereins. Da die RKZ die Zuschüsse an die Arbeitsstelle massiv kürzt, kann diese schon in sehr wenigen Jahren vom Verein nicht mehr wirtschaftlich getragen werden. Die Delegierten empfahlen dem Zentralvorstand, bei Fusionsgesprächen auszuloten, ob eine bleibende Mitsprache oder zumindest eine Verbindung zum Verein erhalten werden kann. Es wurde aber auch vorstellbar, die bibelpastorale Stabsstelle in gute andere Hände loszulassen. Die Delegierten hielten fest, dass der Verein mit oder ohne Arbeitsstelle selbst aktiver werden muss. Seine Strukturen und die Ausrichtung seiner Tätigkeiten müssen überdacht und weiterentwickelt werden. Das Wort des neuen Churer Diözesanbischofs Dr. Joseph M. Bonnemain beim gemeinsamen Abendessen bestärkte die Delegierten darin: «Machen Sie weiter auf diesem Weg, denn er ist wichtig – für den synodalen Weg, für die ganze Kirche.»
Impressionen von der Delegiertenversammlung und Einblick in die vielfältigen Projekte von SKB und Bibelpastoraler Arbeitsstelle sind auf der Webseite www.bibelwerk.ch zu finden.
Mitglieder Zentralvorstand SKB, 2021-2023:
- Prof. Dr. Thomas Schumacher, Freiburg (Präsident)
- P. Dr. Wilfried Dettling SJ, Edlibach (Mitgliedervertreter)
- Guido Müggler, Baden (Mitgliedervertreter, Ressort Finanzen)
- Brigitte Bürcher, Bitsch (Diözesanvorstand Oberwallis)
- Eva Kopp, Hittnau (Diözesanvorstand Chur)
- Dr. Markus Lau, Freiburg (Diözesanvorstand Deutschfreiburg)
- Dr. Jean-Piere Sitzler, Weinfelden (Diözesanvorstand Basel)
- Alois Schaller, Gossau (Diözesanvorstand St. Gallen)
Team Bibelpastorale Arbeitsstelle SKB:
- Dr. Winfried Bader, Zentralsekretär SKB/Stellenleiter BPA (10%, ab 1.12. 80%)
- Anja Metzler, Administration/Sekretariat (70 %)
(Bericht von Andreas Diederen, Diözesanverband Chur)
Spende für das Schweizerische Katholische Bibelwerk per TWINT
Kommentare