Frauenfeld, 22.6.21 (Staatskanzlei). Am Dienstag, 22. Juni 2021, tauschten sich der Regierungsrat des Kantons Thurgau und das Domkapitel des Bistums Basel über ihre Zusammenarbeit aus. Regierungspräsidentin Monika Knill drückte den Kirchen ihre Wertschätzung für ihre Dienste an der Gesellschaft aus, gerade jetzt während der Coronakrise. Das Treffen findet etwa alle neun Jahre statt, dieses Mal auf dem Arenenberg.
«Ich freue mich, das Domkapitel des Bistums Basel im östlichen Zipfel des Bistums im Thurgau empfangen zu dürfen», begrüsste Regierungspräsidentin Monika Knill die rund 20-köpfige Delegation des Bistums. Die Chefin des Departementes für Erziehung und Kultur dankte den Landeskirchen für ihren Beitrag zur Bewältigung der Pandemie. Gerade in Krisensituationen werde der Stellenwert der Kirche noch sichtbarer, etwa bei der Betreuung von körperlich oder psychisch angeschlagenen Menschen, von Altersheimbewohnern oder bei Todesfällen. Neben diesen klassischen Aufgaben sei die Kirche auch gefordert gewesen, neue digitale Formate zu finden, insbesondere auch um die jüngeren Generationen zu erreichen, analysierte Monika Knill, die auch die gute Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche im Thurgau mit geklärte Rollen und Verantwortlichkeiten lobte.
Wichtig für den Kitt in der Gesellschaft
Diese frühere Bedeutung der Religion ist massiv gesunken, was wiederum Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. «Auch der Kanton Thurgau ist herausgefordert durch eine Gesellschaft, die tendenziell auseinanderdriftet. Es stellt sich drängend die Frage, welche Werte unsere Gesellschaft im Innersten zusammenhalten. Hier ermuntere ich den Regierungsrat, immer wieder neu für diese Werte einzutreten», sagte Dominik Diezi, Präsident der Synode, des Parlaments der katholischen Landeskirche Thurgau, in seinem Grusswort.
Cyrill Bischof, Präsident des Kirchenrats (Exekutive), zitierte zu diesem Thema Napoleon I.: «Eine Gesellschaft ohne Religion ist wie ein Schiff ohne Kompass.» Mit Blick auf die schwindende Rolle der Kirchen forderte er den Regierungsrat auf, den Kirchen nicht wohlwollend passiv zu begegnen, sondern die aktive Diskussion über den Wert der Landeskirchen und anderer Glaubensgemeinschaften zu fördern, um den Kitt in der Gesellschaft zu erhalten.
Staatskanzlei des Kantons Thurgau/Red.
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