Liebe Katechet*innen, bleibt kreativ!

Die Schweiz ist inzwischen eine andere geworden – nicht nur die Schulen, sondern beinahe das ganze gesellschaftliche Leben steht still.

Die Schliessung der Schulen ist durch die Erklärung der ausserordentlichen Lage bis mindestens zum 19. April verlängert worden - vielleicht dauert sie letztendlich jedoch noch länger... Die Schulen müssen in dieser Zeit ein Betreuungsangebot für Kinder und Jugendliche sicherstellen, die nicht zuhause bleiben können. Die Lehrpersonen stellen darüber hinaus Lernaufgaben für die Kinder zu Hause bereit – und sind auch noch daran, ein eLearning- Szenario zu entwickeln, falls die Schliessung bis zu den Sommerferien dauert. Das wird wohl zu Ermüdungserscheinungen führen. Falls ihr selber Kapazität habt, die Schulen bei der Betreuung der Kinder zu unterstützen, empfehlen wir, der Schulleitung ein entsprechendes Angebot zu machen. Als Religionslehrpersonen sind wir ein Teil des schulischen Alltags – vielleicht können wir das gerade auch in dieser ausserordentlichen Lage unter Beweis stellen!

Dass wir als Religionslehrpersonen unseren Schüler*innen ebenfalls Lernaufgaben nach Hause schicken, um den Ausfall der Lektionen zu kompensieren, ist nicht zu empfehlen. Einerseits sind die Familien bereits jetzt genug belastet, andererseits könnten wir damit bei den Schüler*innen mehr Frust als Freude erzeugen und „unserer Sache“ dabei mehr schaden als nützen. Nichtsdestotrotz empfehlen wir, dass wir uns mit lustvollen und religionspädagogisch kreativen Vorschlägen einbringen. Diese sollen das familiäre Leben stärken, die Zeit im Kirchenjahr aufnehmen und eher erfahrungsorientiert ausgerichtet sein. 

Hier einige Vorschläge, wie das aussehen könnte:

  • Eine Kinderbibel nach Hause schicken mit einem Buchzeichen bei Ostergeschichte. Eltern können zusammen mit den Kinder die Geschichten lesen. Alternativ die entsprechenden Geschichten kopieren und die Kopien (z.B. schön gebunden) schicken.
  • Vorschläge für gute Filme machen, welche die Familie zusammen anschauen und darüber diskutieren kann, z.B. einen Klassiker wie „Das Gewand“ oder einen Trickfilm 
  • Falls ihr mit euren Klassen einen Chat eingerichtet habt, lässt sich dieser nutzen, um kleine Impulse zu verschicken - so wie bei einem sms-Adventskalender.
  • Ein Beispiel für eine Osterbastelei schicken - vielleicht mit einer Mustervorlage, was dabei herauskommt. 
  • Ein online-Quiz zum Thema Ostern einrichten, das die Schüler*innen selbständig lösen - vielleicht sogar als Wettbewerb und einem kleinen Geschenk für die Sieger*innen (per Post geschickt). z.B. Quizlet oder Survey Monkey
  • Vorlagen zum Thema Kirchenjahr oder zum Osterfestkreis schicken, z.B. Mal- oder Bastelvorlagen
  • Allen Familien ein kleines Set mit Eierfarben schicken, damit die Familien selber Ostereier färben können
  • Wachsplatten und die Vorlage der Pfarrei-Osterkerze schicken, damit sich die Familien selber eine Familien-Osterkerze gestalten können.
  • Da das gemeinsame Palmstrauss-Binden in diesem Jahr nicht möglich ist, eine Anleitung zum Herstellen von Palmbüscheln schicken, damit die Familien ihre eigenen Palmbüschel binden können.
  • Eierwerfen in der Wiese.
  • Für Schüler*innen online Fragen stellen oder ein theologische Gespräche führen (War das Grab leer, als Jesus auferstanden ist? Wer hat Ostern erfunden?)  Dazu z.B. ein Padlet einrichten und den Schüler*innen einige Zeitfenster angeben, wann die Diskussion stattfindet. 
  • Ein Schnipp Schnapp zu Ostern gestalten.
  • Kleine Geschenke basteln (oder kleine Blumensträusse binden), die den Nachbarn (vor allem alleinstehenden und älteren Menschen) vor die Tür gelegt werden. 
  • Die Ostergeschichte als Familie via Hörbibel geniessen.
  • Ostern mit einem schönen Bilderbuch zugänglich machen.
  • Die Passionsgeschichte mit nur einem Schnitt vor Augen führen. 
  • Ein Ostertagebuch (z.B. online) führen: Was macht mich lebendig? Das Tagebuch mit Fotos ergänzen.
  • Kleine online Aufgaben (z.B. Lückentexte, Multiple Choice-Aufgaben oder Zuordnungs-Übungen) erstellen, welche von den Schüler*innen individuell bearbeitet werden können. 

Diese Vorschläge lassen sich gut als Mail oder als Brief vorbereiten und verschicken. Wahrscheinlich habt ihr aber selber genügend alternative oder ergänzende Ideen, wie die Zeit bis Ostern in dieser besonderen Situation genutzt werden kann. 

Wir wünschen euch kreative Gedankenblitze, viel Geduld und einen langen Atem! 

Hebet Sorg und bleibt gesund!

Das Team der Fachstelle Religionspädagogik

(Bildquelle: fotolia.com)

Frühlingsblumen Fotolia

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