Offizieller Auftakt zum Jubiläum 150 Jahre Landeskirchen
Über 250 Delegierte und Gäste trafen sich am Sonntagabend in der Kartause zur offiziellen Auftaktveranstaltung des Jubiläums. «Der 1. Dezember ist der erste Adventssonntag und damit der Beginn des neuen Kirchenjahres. Ein idealer Moment, mit dem Jubiläum offiziell zu beginnen», meint Reto Friedmann, Projektleiter des Jubiläums.
Beziehungsstatus «liiert»
Die Thurgauer Kantonsverfassung von 1869 brachte Neuerungen, die gleicherweise für Staat und Kirche von Bedeutung waren. Das gute Einvernehmen von Staat und Kirche, das die folgenden 150 Jahre geprägt hat und hoffentlich weiterhin prägen wird, soll dem Wohl der ganzen Bevölkerung in Stadt und Land dienen. «Auf Facebook könnte man den Beziehungsstatus zwischen Staat und Kirche auf «liiert» setzen», eröffnet Moderator Stöff Sutter den Abend.
Aufbrüche wagen
In lockerer Atmosphäre diskutierten Regierungsrat Jakob Stark, Kirchenratspräsident Cyrill Bischof und Kirchenratspräsident Wilfried Bührer über gestern, heute und morgen. «Der Staat ist auf gesellschaftliche Akteure angewiesen, die ihn ergänzen», spielt Cyrill Bischof den Ball zu Jakob Stark. Stark sieht es als gemeinsamen Auftrag, Werte zu vermitteln und Menschen in ihrer individuellen Art abzuholen. «Die Megatrends wie Individualisierung, Entsolidarisierung, Konsumorientierung können wir natürlich nicht stoppen oder ins Gegenteil umkehren», fügt Wilfried Bührer an. «Wir müssen deshalb kirchliche Aufbrüche zulassen, die nicht aus den bestehenden Strukturen herauswachsen».
Himmlische Gedanken und höllisch gute Musik
Drei Stimmen vom inszenierten Stammtisch ergänzten die Diskussion mit lustigen Geschichten. Für Stimmung sorgte vor allem auch die Musik. Das Trio Artemis spielte Stücke verschiedener Stilrichtungen, von Klassisch über Rock bis zum Tango. Projektverantwortliche entzündeten Kerzen für jedes der 12 Jubiläumsprojekte. So soll das Feuer für das Jubiläum von der Kartause in den ganzen Kanton verbreitet werden. «In unsrer multikulturellen Schweiz braucht es ein Zeichen, das von allen sofort als christliches Zeichen erkannt wird. Nicht die konfessionellen Besonderheiten sollen im Vordergrund stehen, sondern das verbindende Kreuz», rundet Bührer ab.
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02.12.2019 / Kommunikation
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