Weinfelden, 25.4.24 (Red.). Am öffentlichen Informationsanlass vom 19. April 2024 im Pfarreisaal Bruder Klaus in Eschlikon stellten die Katholische Landeskirche Thurgau und das zuständige Bischofsvikariat des Bistum Basel die Ziele und Arbeitsergebnisse des Pilotprojekts «dual kongruent» im Raum Thurgau Süd vor. Künftig soll die Seelsorgearbeit in Netzwerken erfolgen.
Mit einem Gebet für den Frieden von Franz von Assisi eröffnete Bischofsvikar Hanspeter Wasmer den öffentlichen Informationsanlass zum Projekt «dual kongruent» im Raum Thurgau Süd. Ziel des Projekts ist, angesichts der Personalsituation die Pfarreien auch in Zukunft als lebendige kirchliche Orte zu gestalten. Dabei «sollen nicht nur Strukturen verändert, sondern ein Weg der Neuentwicklung gegangen werden», so Kirchenratspräsident Cyrill Bischof gegenüber den 120 Anwesenden im Pfarreisaal Bruder Klaus in Eschlikon. Der Fokus soll nicht einzig auf Liturgie und Gottesdienst liegen, sondern auf das Leben und die Kirche im Alltag gelegt werden. Im Rahmen des Projekts «dual kongruent» wird die duale Kirchenstruktur aus Pfarreien (als kirchenrechtliche und pastorale Grösse) und Kirchgemeinden (als administrative und öffentlich-rechtliche Grösse) kongruent, also flächenmässig deckungsgleich, gestaltet werden. Dies erleichtert die Zusammenarbeit zwischen den Pfarreien und Kirchgemeinden, von denen es künftig durch Fusionen und Neuumschreibungen je rund 25 im Thurgau geben soll.
Arbeiten im Netzwerk
Die Pfarreien arbeiten künftig in einem Netzwerk zusammen und gewährleisten damit die grundlegenden kirchlichen Leistungen für alle Menschen. Die Pilotregion Thurgau Süd, welche die Hinterthurgauer Kirchgemeinden, Pastoralräume und Pfarreien umfasst, ist ein eigenes Netzwerk. Es sind neue personelle Lösungen vorgesehen, dabei sollen Interessierte für die Netzwerktätigkeit gefunden und qualifiziert werden. Als Ansprechpersonen und «Gesicht vor Ort» unterstützen und koordinieren sie die Freiwilligen und Gruppen. Dabei übernehmen sie Verantwortung, bringen Ideen ein und arbeiten im Netzwerk zusammen. Für die Tätigkeit als Netzwerker oder Netzwerkerin werden Kurse angeboten, die berufsbegleitend absolviert werden können. Die Katholische Landeskirche Thurgau übernimmt die Koordination der Qualifizierungskurse und die Begleitung der interessierten Personen. «Es ist wichtig, dass interessierte Personen gefunden werden, welche die Funktion der Netzwerkerin oder des Netzwerkers übernehmen», so Generalsekretärin Michaela Berger-Bühler und ermuntert für diese wichtige Tätigkeit.
Langfristiges Projekt
Das Projekt «dual kongruent» wird nicht von heute auf morgen umgesetzt, sondern stückweise im Rahmen von einem oder mehreren Pilotprojekten. Ganz nach dem Motto von Papst Johannes XXIII. «Wir sind nicht auf der Erde, um ein Museum zu hüten, sondern um einen Garten zu pflegen, der von blühendem Leben strotzt und für eine schöne Zukunft bestimmt ist». So sind die Verantwortlichen von Bistum und Landeskirche überzeugt, mit dem Projekt «dual kongruent», die katholische Kirche im Thurgau zukunftsfähig zu machen.
25.4.24 / Hermann Herburger
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