Clean bleiben beim Reinigen und Waschen
Wasch- und Reinigungsprodukte ohne Palmöl - geht das? Eine Frage, die nach Antworten schreit. Die beiden Thurgauer Landeskirchen und die drei Romanshorner Kirchgemeinden haben sie gemeinsam aufgegriffen: Die Chemikerin Regine Schneider sprach im Rahmen eines Impulsabends zum Thema „Rein oder nicht rein, das ist die Frage“.
Viele Probleme sind mit dem Produkt Palmöl verbunden: Gemäss Studien ist Palmöl nicht nur ein versteckter Klimakiller, dessen Anbau mitverantwortlich ist für Urwald- und Lebensraumzerstörung und CO2-Emissionen. Auch würden Anbau und die Produktion oftmals unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen erfolgen und seien sogar verbunden mit Kinder- und Sklavenarbeit. Mit Regine Schneider stellte in Romanshorn eine starke Frau Alternativen zum umweltschädigenden Reinigen vor - ganz im Zeichen der ökumenischen Kampagne von Brot für alle und Fastenopfer „Gemeinsam für starke Frauen, für eine gerechte Welt“.
Öle aus europäischem Anbau
Für die zahlreichen Besucherinnen und Besucher waren die Informationen von Regine Schneider, Chemikerin sowie Firmengründerin und Geschäftsführerin von Good Soaps AG, neu. So überraschten ihre Ausführungen, dass auch Öko-Waschmittel oft auf Palmöl basieren: „Heute wird die Umweltverschmutzung oft ausgelagert, auch bei den Wasch- und Reinigungsmitteln.“ In allen habe und brauche es pflanzliche Tenside, 50 bis 70% davon seien Öle, nach dem Erdöl sei es heute Palmöl. „Nach vielen Versuchen sind wir jetzt die einzigen Hersteller mit Ölen aus europäischem Anbau, vor allem Raps- und Sonnenblumenöl – obwohl dies bis anhin als unmöglich galt“, sagte Schneider. Neben der entscheidenden Zusammensetzung würden für ihre Produkte die schnelle biologische Abbaubarkeit der Tenside, der minimale Verbrauch und die Kennzeichnungsfreiheit (Wassergefährdung, Krebsgefahr usw.) sprechen. Erhältlich sind die palmölfreien Produkte vor allem online unter www.good-soaps.ch und in einigen „Unverpackt“-Läden.
„Das muss anders möglich sein!“
Dass es Alternativen zum Palmöl geben muss, sagte sich nicht nur die Chemikerin Regine Schneider. Die Impuls-Veranstaltung „Rein oder nicht rein, das ist die Frage“ wurde organisiert von der Kommission Entwicklungszusammenarbeit der Evangelischen Landeskirche Thurgau, von der kirchlichen Erwachsenenbildung der Katholischen Landeskirche Thurgau, von der Evangelischen Kirchgemeinde Romanshorn-Salmsach, von der Evangelisch-methodistischen Kirche Romanshorn und von der Katholischen Kirche Romanshorn Salmsach Uttwil.
22.03.2019/ Brunhilde Bergmann/red.
Feedback zu diesem Beitrag? Schreiben Sie uns!
Auch im Bereich der Wasch- und Reinigungsmittel gibt es Alternativen zum klimaschädigenden Palmöl, wie Dr. Regine Schneider in Romanshorn aufzeigte. (Bild: Markus Bösch)
Kommentare