Sitzung der Katholischen Synode des Kantons Thurgau vom 22. November 2024
An der Sitzung vom 22. November in Weinfelden entschied das Kirchenparlament (Synode) einstimmig über die Schaffung einer Anlaufstelle für Immobilien. Die Synodalen wurden über den Stand der Massnahmen gegen Missbrauch in der Kirche informiert. Das Budget der Katholischen Landeskirche für 2025 genehmigte die Synode ohne Gegenstimme.
Kirchengebäude haben kulturelle und historische Bedeutung und als Teil des öffentlichen Raumes prägen sie das Ortsbild. Angesichts des Umstands, dass zunehmend Fachwissen zum Unterhalt und zu Baufragen bei Immobilien in den Kirchgemeindebehörden fehlt, kann eine Anlaufstelle für Immobilien «vor allem für kleinere Kirchgemeinden einen echten Gewinn darstellen», stellt Franz Hidber, Präsident der Geschäftsprüfungskommission, fest. Denn «fachgerechter Unterhalt, erfordert fachgerechte Beratung», so Hidber. Die Anlaufstelle für Immobilien ist eine strategische und operative Beratungs- und Unterstützungsstelle, die zu Fragen der baulichen Instandsetzung, der optimalen Nutzung bis hin zur strategischen Planung berät. Durch eine zentrale Bündelung von Immobilienanliegen können Zeit und Ressourcen gespart werden. Die Dienste der Anlaufstelle Immobilien können freiwillig genutzt werden. Da sich auf evangelischer als auch katholischer Seite bei Immobilien ähnliche Fragen stellen, ist die Anlaufstelle auf eine ökumenische Öffnung angelegt, weswegen sich auch die evangelische Synode mit der Frage auseinandersetzt.
Stand Präventionsmassnahmen
Ein weiteres Thema der Synodensitzung und Anlass zu Fragen waren die Informationen zum Stand der Umsetzung von Massnahmen gegen Missbrauch in der Kirche Schweiz. Die derzeit weitergeführte Studie zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle hat bisher keine neuen Fälle im Thurgau aufgedeckt. Laut Bistum Basel ist die Anzahl der gemeldeten Fälle deutlich zurückgegangen. Für den Zeitraum ab 1990 wurden kaum noch Fälle mit Minderjährigen gemeldet, sondern vornehmlich Fälle zwischen Erwachsenen. Als Teil der Präventionsmassnahmen wurde ein neuer Präventionskurs für Freiwillige in der Kirche ausgearbeitet sowie ein Vertiefungskurs zum bereits bestehenden Grundkurs. Ab dem nächsten Jahr wird es einen Kurs zum verbalen Machtmissbrauch geben. Daneben werden derzeit Präventionsmassnahmen neu auch zum geistlichen Missbrauch erarbeitet.
Budget 2025
Das vorgelegte Budget 2025 sieht einen Aufwandüberschuss von CHF 362'000 vor. Es sei erfreut festzustellen, dass der Kirchenrat zusammen mit den Mitarbeitenden kostenbewusst und umsichtig mit den Geldern umgehe, so Erwin Wagner, Präsident der Finanzkommission. Darum gab es keinen Anlass zu Diskussionen. Die anwesenden Synodalen stimmten dem Budget einstimmig zu. Ebenso einstimmig wurde der Antrag des Kirchenrates, den Zentralsteuerfuss bei vier Prozent zu belassen, angenommen.
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