Die beiden Thurgauer Landeskirchen zeichneten im Rahmen ihres 150-Jahr-Jubiläums drei besonders innovative Projekte christlicher Sozialarbeit mit dem Prix Diakonie aus.
Die drei Siegerprojekte heissen «Café Grüezi, Sirnach», «Sozialprojekt Bistro zur Alten Kaplanei, Frauenfeld» und «Kinderprojekt Arche, Kreuzlingen». Mit dieser Wahl, aus 21 eingegangen Projekten, und mit der Preisverleihung würdigen die Landeskirchen das soziale Engagement vieler Kirchgemeinden, Seelsorgeverbände und kirchennaher Institutionen. «Die Kirche soll nicht nur die Verkündigung des Wortes sein, sondern auch Taten sprechen lassen», erklärt Mathias Dietz, Diakon der evangelischen Kirchgemeinde Aadorf-Aawangen, der zusammen mit Judith Meier Inhelder, Geschäftsleiterin der Caritas Thurgau, die Preisverleihung mit viel Schalk moderierte. Mit dieser Auswahl kommt das von der TKB-Jubiläums-Stiftung gesponserte Preisgeld von 10'000 Franken Kindern, Migranten und Menschen, die im ersten Arbeitsmarkt keinen Platz finden, zugute.
Akt der WertschätzungVor der eigentlichen Preisverleihung wurden alle 21 eingegangenen Projekte vorgestellt. Darunter waren auch diakonische Gartenprojekte, ein Fairshop zur Verteilung überflüssiger Lebensmittel und Kleidung an Bedürftige, ein Projekt der Mütterfürsorge und «Radeln ohne Alter», wobei Seniorinnen und Senioren in der Rikscha etwas Fahrtwind und frische Luft tanken können. «Die zahlreichen guten Angebote haben durch die Preisverleihung ein Gesicht und Inspiration erhalten», freut sich Judith Meier Inhelder über den gelungenen Abend. Gerade für Menschen, die an der Armutsgrenze leben, sei die diakonische Unterstützung im Alltag sehr wichtig.
Drei Könige – drei PreiseIn der Jury war die SRF-Korrespondentin Henriette Engbersen, die Regionalverantwortliche des Bistums, Margrith Mühlebach, die beiden Kirchenratspräsidenten, Wilfried Bührer und Cyrill Bischof, Regierungsrätin Cornelia Komposch und Kantonsrat Turi Schallenberg. Diese Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat im Bereich der Diakonie hat Beispiel-Charakter. «Manchmal kommen auch die Thurgauer den Zürchern in einer Sache zuvor», meinte Christoph Sigrist, Pfarrer am Grossmünster und Professor für Diakoniewissenschaft in seiner Ansprache. Symbolisch und passend zur Jahreszeit überbrachten die Sternsinger Eschlikon-Wallenwil die Namen der drei Preisträgerprojekte. Zudem trug der Akkordeonist, Goran Kovacevic, mit seinen virtuosen Zwischenspielen viel zur berührenden Stimmung des Abends bei.
08.01.2020 / Mirjam Bührer
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