Gemeinsames Positionspapier zu Frauen in der Kirche
Am 2. Februar 2020 haben die Präsidien von vier grossen deutschsprachigen katholischen Frauenverbänden ein gemeinsames Positionspapier verabschiedet. Bei ihrem Treffen im deutschen Rastatt (Baden) verständigten sich die Vorstände des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), der Katholischen Frauenbewegung (kfb) Südtirol, der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds (SKF) mit dem Papier «bleiben und erneuern!» auf einen gemeinsamen Kurs zum Thema Frauen in der katholischen Kirche.
Das Positionspapier soll die länderübergreifende Zusammenarbeit für den Zugang von Frauen zu allen Diensten und Ämtern in der Kirche weiter voranbringen. Einig sind sich die Verbände darin, dass eine strukturelle und inhaltliche Erneuerung der Kirche unabdingbar ist und sie Teil dieses Prozesses sind.
Simone Curau-Aepli, Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds SKF: «Mit unserem einstimmig verabschiedeten Positionspapier stellen wir uns in die lange Tradition der Frauen vor uns. Wir legen konkret dar, wie wir uns die geschwisterliche Kirche vorstellen. Als katholische Frauenverbände wissen wir um unsere Stärke. Wir stehen bereit, Verantwortung für die Erneuerung der Kirche zu übernehmen. Dafür wollen wir uns mit unseren Berufungen einbringen. Im Gegensatz zu den Vielen, die leise austreten, bleiben wir und fordern mit einer Stimme konkrete Reformen. Wir lassen uns unsere Kirche nicht nehmen.»
«Die Missstände innerhalb der katholischen Kirche und die vielen, aufbrechenden Reformbewegungen haben die katholischen Frauenverbände um einiges kämpferischer werden lassen. Die Forderungen haben sich nicht grundlegend geändert, aber sie werden heute sehr viel schärfer, klarer und selbstbewusster vorgetragen – jedoch mit sehr viel weniger Geduld!», so Iva Boutellier, SKF-Vorstandsmitglied und Ressortleiterin Theologie.
Für ein gleichberechtigtes Miteinander muss die Frage nach dem kirchlichen Amt offen und auf Augenhöhe diskutiert werden. Sie ist zu einem Prüfstein der Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche geworden. Voraussetzung dafür sind die Überwindung des Klerikalismus, die Beseitigung ungerechter Geschlechterverhältnisse sowie eine gendersensible Sprache in der Verkündigung.
Mehr Infos beim SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund
03.02.2020 / Medienmitteilung Schweizerischer Katholischer Frauenbund
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